Erlesen: Mit dem passenden Krimi an die Ostsee
Da sitzt man in Grömitz im Yachthafen in der Mittagssonne, trinkt einen cremigen Milchkaffee, schaut auf schaukelnde weiße Boote und die gleich hinter dem Yachthafen beginnende Steilküste – und dann das: ein Mord!
Naja, nicht so richtig. Aber wenn man gerade dabei ist, Eva Almstädts „Ostseejagd“ zu lesen, kann es schon mal vorkommen, dass man beim Gang durch Grömitz auf merkwürdige Gedanken kommt. Auch wenn der fiktive Ort in der inzwischen 12. Folge um die Ermittlerin Pia Korittki eigentlich Dönitz heißt. Aber eine gewisse Ähnlichkeit ist da nicht zu leugnen.
Das gilt auch für Almstädts „Engelsgrube“ – da hört man dann plötzlich Schritte in den schmalen Gängen der Lübecker Altstadt. Oder für Kerstin Warschaus „Nebelgrab“, einer Mörderjagd in den Hüttener Bergen. Oder Angelika Svenssons „Kiellinie“… Man kann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Taucht ein in die Geschichte und in den Ort um sich herum.
Das Tolle an regionalen Krimis ist: Man entspannt bei allem Nervenkitzel und kann den Urlaub noch ein bisschen verlängern, denn schließlich bleibt es nicht bei der einen Folge, die Krimis gehen ja gerne mal in Serie.
Hier also ein kleiner, ganz subjektiver – und vor allem werbefreier – Krimi-Test für die Ostseeküste Schleswig-Holsteins:
Welcher Krimi spielt wo?
An welchem Ort liest man ihn am besten? Und wo gibt es in der Nähe die passende Übernachtungsmöglichkeit?
Wo lesen?
In einem der Cafés im Grömitzer Yachthafen und an der Promenade. Oder im Café zum Ziegelhof auf dem Hof Mougin. Torte essen und nebenbei knifflige Krimifragen wälzen.
Wo ungewöhnlich übernachten?
Im Schlafstrandkorb zum Beispiel, den gibt es an vielen Orten an der Lübecker Bucht.
Wo lesen?
In Eutin im Brauhaus, ganz gemütlich in der Altstadt. Oder beim Picknick an einem der schönen Seen in der Holsteinischen Schweiz.
Wo ungewöhnlich übernachten?
Über einen besonders idyllischen Campingplatz in der Holsteinischen Schweiz erzählen wir in „In Koffern, Katen und Kojen“. Außerdem empfehlenswert: der Ingenhof in Malente, ein echtes Weingut im hohen Norden.
Wo lesen?
Am Strand in der Hohwachter Bucht. Und wenn die Kinder in Ruhe spielen sollen während die Eltern Krimis lesen: Im Restaurant Seaside ist man perfekt auf Kinder eingestellt – inklusive Spielplatz nebenan.
Wo ungewöhnlich übernachten?
Ein bisschen so wie Dr. Thomas Freiherr von Fehrbach erwachen? Dann ist Gut Panker, seit 1739 Landsitz der Grafen zu Hessen, perfekt. Herrlich gelegen an der Hohwachter Bucht und bekannt für seine Trakehnerzucht und das historische Gasthaus „Ole Liese“
Wo lesen?
Klar, zuhause beim TV-Landarzt: Sensationelle Torten gibt es in der Fernsehkulisse zur ZDF-Serie im Café Lindauhof in Boren. Oder man setzt sich einfach in Arnis, der Perle der Schlei und kleinsten Stadt Deutschlands, auf eine Bank und fängt an zu ermitteln.
Wo ungewöhnlich übernachten?
In einem wunderbaren Auszeitwagen in einem ganz stillen, verträumten Garten an der Schlei. Dazu mehr in „In Koffern, Katen und Kojen“.
Wo lesen?
Am besten dort, wo das große Finale von „Nebelgrab“ spielt: ganz oben auf dem Aschberg in den Hüttener Bergen, auf dem Aussichtsturm mit Aufzug und Kletterwand. Alternativ nebenan im eleganten Restaurant der Globetrotter Lodge.
Wo ungewöhnlich übernachten?
In der Globetrotter Lodge (sensationelle Aussicht!).
Mehr über die Globetrotter Lodge und zu allen anderen Orten in Tanja Breukelchen, Axel Martens: „In Koffern, Katen und Kojen“, 152 Seiten, 16,80 Euro.
Darin gibt es noch mehr passende Buch-Tipps zu den jeweiligen Orten, darunter auch weitere spannende Krimis, unter anderem von Ute Haese und Jobst Schlennstedt.
Überall im Buchhandel!